Daten & Fakten

Neubau Büro- und Verwaltungsgebäude

Bauherr: Engel Projektentwicklung GmbH & Co.KG

Ort: Düsseldorf

Generalplanung: Overdiek Petzinka und Partner (Entwurfsplanung), pinkarchitektur (Ausführungsplanung, Realisierung)

Nutzung: Staatskanzlei des Landes NRW, Büro- und Geschäftsräume, Gastronomie

Wohneinheiten:

Bruttogeschossfläche: 41000 m²

Fertigstellung: 1997

MIPIM Award 1998
DGNB Zertifikat Gold 2015

Stadttor, Düsseldorf

Ende der 1990er-Jahre entstand auf der westlichen Einfahrt des Rheinufertunnels am Düsseldorfer Hafen das erste „grüne“ Hochhaus Europas. Die strategische Grundstücksausnutzung ist Ausdruck der konsequenten Planung nach dem Nachhaltigkeitsprinzip. Das Rhomboid als Grundrissfigur reagiert auf das städtebauliche Umfeld, auf die Besonderheiten des Tunnelbauwerks und auf die in Forschungsreihen gewonnenen Erkenntnisse über die optimale Ausrichtung zur Hauptwindrichtung.
Der Baukörper ist in drei Zonen gegliedert. Ein massiver Sockel gründet auf den Seitenwänden des Nebentunnels, gleicht Niveauunterschiede aus und bindet über die Landschaftsbrücke die Stadt mit ihren Fuß- und Radwegenetzen an. Darüber erheben sich zwei 16-geschossige Türme auf rautenförmigem Grundriss, die durch eine Attikazone mit drei Geschossen zu einem Tor verbunden sind. Das Atrium mit einer Höhe von 55 m liegt zwischen den Türmen. Charakteristisch ist die Glashaut, die Tor und Atrium umschließt.
Die integrierte Planung legte ökologische Maßstäbe sowohl an die Errichtung als auch an den Betrieb des Neubaus. Ziel war ein minimierter Primärenergieaufwand durch architektonische Mittel und die Reduktion des Gesamtenergiebedarfes mit Hilfe intelligenter Gebäudetechnologie. Erstmalig gelang die Entwicklung eines Hochhauses mit Niedrigenergiehaus-Standard. Neben einem günstigen A/V-Verhältnis des Baukörpers sind die freie Lüftung der Räume, der gezielte Einsatz von Tageslicht und die Verwendung von Grundwasser zur Raumtemperierung Komponenten des Konzeptes. Erstmalig basieren die Verfügbarkeit von Frischluft und der ausreichende Schallschutz auf dem optimierten Einsatz einer Doppelfassade.
Die Variabilität der Grundrisse trägt neben den Aspekten des „Leichten Bauens“ entscheidend zur Nachhaltigkeit bei. Die Trennwände aus verglasten Rahmenkonstruktionen sind recyclebar und die Gebäudeleittechnik reagiert flexibel auf neue Konstellationen. Wechselnde Anforderungen an Raumstrukturen können im Laufe der Gesamtnutzungsdauer erfüllt werden.
Das gewaltige Hallenatrium – nach wie vor das höchste Europas – bildet mit seinem Innenvolumen ein enormes Frischluftreservoir. Durch intelligente Lüftungsmaßnahmen in seiner äußeren Hülle passt sich das Stadttor jederzeit den Witterungsumständen an und ist in seiner Art bis heute eines der im Betrieb ökonomischsten Hochhäuser Europas. Das bestätigt – nach fast 20 Jahren laufender Nutzung – 2015 die Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen in Gold.

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