Daten & Fakten

Neubau Orangerie - Kalthaus, Parabelkonstruktion aus Glasröhren

Bauherr: Stadt Düsseldorf, Amt für Gebäudewirtschaft

Ort: Düsseldorf

Generalplanung: pinkarchitektur

Nutzung: Kalthaus für Kübelpflanzen, Bistro

Wohneinheiten:

Bruttogeschossfläche: 500 m²

Fertigstellung: 2002

1. Preis Wettbewerb

Orangerie / Kalthaus Schloss Benrath, Düsseldorf

Das neue Kalthaus im Schlosspark Benrath, Düsseldorf, wird in Form und Gestalt auf die Grundfunktion der Überwinterung von Kübelpflanzen reduziert. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Glasröhren zu einer tragenden Parabelkonstruktion (Y=X²) verbunden. Durch die Addition und Abstufung entlang eines Kreisbogensegments entsteht so im Grundriss eine elipsoider Baukörper. Vom Schloss kommend wächst die transparente Hülle dynamisch aus dem Boden, gibt den historischen Blick in die Landschaft frei und lenkt den Besucher elegant in Richtung Orangerie. Das Nutzungskonzept und die innere Organisation zielen auf ein Höchstmaß an Flexibilität. Die Restauration wird als ein „Raum im Raum Konzept“ vorgeschlagen. Im Winter sitzt der Besucher umgeben von Pflanzen in einer grünen Hülle und kann durch die Zitruspflanzen flanieren. Die Bereiche verschmelzen ineinander. Im Sommer öffnet sich diese Hülle und löst sich förmlich auf. Der komplette Innenraum wird für kulturelle Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen etc. nutzbar. Sanitäreinrichtungen und Funktionsbereiche befinden sich im teilunterkellerten Untergeschoss. Für das Gebäude wird der Einsatz von chemisch und thermisch hochresistenten Borsilicatglasröhren vorgeschlagen. Dieses industrielle Standardprodukt ist in Längen von bis zu vier Metern, einem Durchmesser von zwanzig bis vierzig Zentimetern und einer Wandstärke von bis zu zehn Millimetern lieferbar. Mit einer traglaststeigernden Vorspannung ist der Einsatz als Tragwerk möglich und im Sinne maximaler Transparenz der Gebäudehülle architektonisch hochinteressant. Um aus bauklimatischer Sicht optimale Temperaturbedingungen für Pflanzen und Cafébereich zu garantieren, kommt ein integratives Gebäudekonzept aus drei Stufen zum Zuge. Im Sommer kann so der Wärmeeintrag ins Gebäude kontrolliert und die flexible Nutzung garantiert werden. Im Winter wird als wichtigste Funktion die optimale Temperatur von 2-8°C zur Überwinterung der Pflanzen gewährleistet und gleichzeitig die thermische Behaglichkeit im Cafébereich hergestellt. In Abhängigkeit der Wärmeemission bzw. Wärmetransmission können die Rohre mit transparenter Wärmedämmung, Schafwolle oder Styroporkugeln gefüllt, die Glasoberfläche gefärbt oder mattiert hergestellt werden. Wie bei historischen Vorbildern, wird im Kalthaus eine Heizanlage im Winter für lange Frostperioden benötigt. Dafür werden Erdwärmesonden bis ca. 150 Meter Tiefe zum Heizen und Kühlen installiert. Das Erdreich dient als Saisonalspeicher. Erdwärmesonden, kombiniert mit einer Wärmepumpe sorgen für eine effiziente Wärme- bzw. Kälteerzeugung. Die Verteilung erfolgt über den kombinierten Heiz-, Kühlboden, als flächiges System. (Absorption von 100 Watt/m² Fußbodenfläche Wärmeeintrag) Für diese ökologische Art der Energieerzeugung bestehen Förderungsprogramme in NRW. Regelbare Zuluftöffnungen im Sockelbereich und Abluftöffnungen als öffen- oder verschiebbare Klappen garantieren den notwendigen Luftdurchsatz.

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