Daten & Fakten

Neubau Konzerthaus

Bauherr: Stadt Bochum

Ort: Bochum

Generalplanung:

Nutzung: Konzertsaal, Gastronomie

Wohneinheiten:

Bruttogeschossfläche: 13 492 m²

Fertigstellung: 2004

Konzerthaus Bochum

Die Aufwertung des neuen Stadtquartiers Westpark durch Hinzufügen eines hochkarätigen Kulturbausteins in die industriell geprägte Landschaft trägt zur weiteren Öffnung und Belebung dieser ehemals „verbotenen Stadt“ bei. Die intensive räumliche wie funktionale Verknüpfung des neuen Konzerthauses mit der umgenutzten Jahrhunderthalle zieht Synergieeffekte nach sich. Eine gleich- bzw. wechselseitige Nutzung von Foyers, Künstlergarderoben, Gastronomie und Parkhaus erlaubt ein vielfältiges Nutzungsspektrum für beide Veranstaltungsorte. Das Gesamtensemble öffnet sich in alle vier Richtungen zur umgebenden Parkanlage und schafft dabei unterschiedliche Zonen von introvertierten (Wasserwelt) und extrovertierten (Musik) Räumen. Durch die Integration des Parkhauses in das westliche Plateau und die dem Entwurf zugrundeliegende Position von Künstlereingang und Anlieferung auf der Ostseite des Kesselhauses, wird für den Konzertbesucher eine von Verkehr und Lärm freigehaltene Vorplatzsituation geschaffen und gleichzeitig die angestrebte kurze Wegebeziehung zwischen Park- und Konzerthaus beibehalten.
Voraussetzung des Entwurfs ist die Erhaltung großer Teile der denkmalgeschützten Baukörper und Rohrleitungen als kulturelles Erbe des Quartiers. Dabei sollen Neubau und denkmalgeschützte Gebäude mittels einer Fuge respektvoll nebeneinander stehen.
Die Sicht- und Erlebbarkeit des neuen Konzerthauses, auch vom oberen Rundwanderweg aus, erfordert einen klaren und ruhigen Baukörper, welcher sich in die Dachlandschaft der vorhandenen Gebäude eingliedert. Das äußere Erscheinungsbild von Konstruktion und Hülle wird dabei durch die Neuinterpretation von vorhandenen Materialien und Konstruktionssystem bestimmt. Die Stahlbetonrahmenkonstruktion sowie die sich vom Dach zum Boden hin immer weiter auflösende Hülle aus braun oxidierten Kupferbändern, nehmen den konstruktiven Charakter der umliegenden Bebauung in moderner, zurückhaltender Formensprache auf.
Das transparente Eingangsfoyer empfängt den Besucher schon von weitem. Im Erdgeschoss ist neben Garderobe und WC-Anlage eine kleine Bar untergebracht. Der Bühnenbereich kann von einer großzügigen Hinterbühne über drei unterschiedliche Zugänge erreicht werden. Der Konzertsaal besitzt neben Parkett und Balkon beidseitig drei Ränge sowie rückseitig einen Chor, welcher wahlweise auch für Publikumsbestuhlung genutzt werden kann. Über ein Gelenk auf der Ostseite ist das Konzerthaus mit den denkmalgeschützten Gebäuden von Kesselhaus und Turbinenhalle verbunden. Das Kesselhaus wird, dem Charakter der denkmalgeschützten Fassade entsprechend, großräumig genutzt. Hier befinden sich unter anderem das Künstlerfoyer, der Übergang zur Pausengastronomie, Werkstätten, Besprechungsraum und über das Raumprogramm hinaus ein kleiner Kammermusiksaal. Dieser wird gleichzeitig als schallisolierter Probe- und Musikraum genutzt.

Ähnliche Projekte